Die Medienwissenschaft betrachtet Medien, also Film/Kino, Fernsehen, Hörfunk (Radio), Online Medien und Printmedien, aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Im Studium Medienwissenschaft lernst du zum Beispiel, wie man Filme, Serien und andere Massenmedien analysiert. Als Vorbereitung für Vorlesungen und Übungen liest du anspruchsvolle, häufig englischsprachige Texte über Mediengeschichte, Medientheorie oder Medienanalyse. In Seminaren diskutierst du auf der Grundlage komplexer Theorien mit deinen Mitstudenten und Dozenten etwa über den Unterschied zwischen Film als Kunst und Film als Ware, den Einfluss von Massenmedien auf Politik und Gesellschaft, Gemeinsamkeiten zwischen der deutschen und der amerikanischen Medienlandschaft, die Darstellung von Tieren im Fernsehen oder die Wirkung von Gewalt in Computerspielen. Auch das Sichten von Filmen und Serien kann zum „Pflichtprogramm“ im Studium gehören. Medienwissenschaft ist also ein extrem breit gefächertes, vielfältiges Studienfach an der Schnittstelle von Geistes- und Sozialwissenschaften. Hier vermischen sich Methoden und Theorien aus der Kommunikationswissenschaft, Kulturwissenschaft, Film- und Fernsehwissenschaft, Publizistik und sogar Philosophie. Das Studium dauert sechs bis acht Semester und schließt mit dem Bachelor of Arts (B.A.) ab.
Immer wieder kommt es leider vor, dass Studierende nach dem ersten Semester enttäuscht von Ihrem Medienwissenschaft Studium sind. „Der Praxisbezug fehlt“ oder „Nur Theorie, das hab ich mir anders vorgestellt“ hört man dann. Wir können es darum gar nicht oft genug sagen: Medienwissenschaft ist per Definition ein anspruchsvolles wissenschaftliches, theorielastiges Studienfach, das nicht zum Ziel hat, dich für einen konkreten Beruf auszubilden. Wer in erster Linie Praxisbezug sucht, ist an einer Filmhochschule, Fachhochschule oder in praxisnäheren Studiengängen, wie Medieninformatik, Medienmanagement oder Mediendesign, besser aufgehoben. Wer Spaß an Analyse hat, sich für Medien interessiert und sich von dem hohen Lesepensum nicht abschrecken lässt, ist im Studium Medienwissenschaft hingegen genau richtig.